Der 5. Mai ist nicht nur ein beliebiger Frühlingstag, sondern markiert weltweit einen der wichtigsten Aktionstage im Bereich der öffentlichen Gesundheit: den Welttag der Händehygiene. Eingeführt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Motto Save Lives: Clean Your Hands, dient dieser Tag der Bewusstseinsbildung für eine Maßnahme, die auf den ersten Blick banal wirkt – und doch Leben retten kann.
Das Datum ist symbolisch gewählt: Die beiden Fünfen stehen für die fünf Finger jeder Hand. Damit unterstreicht der Tag die universelle Relevanz der Händehygiene – unabhängig von Herkunft, Kultur oder beruflichem Umfeld. Besonders im Gesundheitswesen kann eine gute Händehygiene Infektionen drastisch reduzieren – Studien zeigen, dass 30–50 % aller nosokomialen Infektionen (also im Krankenhaus erworbene Infektionen) durch konsequentes Händewaschen bzw. Desinfizieren vermeidbar wären.
Händehygiene: Mehr als nur Seife und Wasser
Der Begriff Händehygiene umfasst mehrere Praktiken:
-Händewaschen mit Wasser und Seife
-Händedesinfektion mit alkoholbasierten Mitteln
-Vermeidung unnötiger Berührungen von Gesicht, Schleimhäuten und Wunden
-Verwendung von Einweghandschuhen im medizinischen Umfeld
Die WHO hat klare Momente der Händehygiene definiert, insbesondere für das klinische Umfeld: Vor Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach möglichem Kontakt mit infektiösem Material, nach Patientenkontakt und nach Kontakt mit der direkten Umgebung des Patienten.
Unsere Hände sind die am stärksten exponierten Körperteile im Alltag – sie berühren Türklinken, Smartphones, Geldscheine, Tastaturen und Gesichter. Dabei können sie pathogene Keime wie Staphylococcus aureus, E. coli oder auch Viren wie Influenza und SARS-CoV-2 aufnehmen und verbreiten. Gerade in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kann das dramatische Folgen haben, wenn Keime auf immungeschwächte Patienten übertragen werden.
Der Welttag der Händehygiene ist mehr als eine Erinnerung – er ist ein Weckruf. Eine einfache Handlung, die in weniger als 30 Sekunden durchgeführt werden kann, hat das Potenzial, Infektionsketten zu durchbrechen und Leben zu retten. Ob in Kliniken, Kindergärten, Büros oder zu Hause im Homeoffice – saubere Hände sind die erste und vielleicht wirkungsvollste Verteidigungslinie gegen krankmachende Erreger.
Händehygiene ist kein Ritual – sie ist Wissenschaft, Ethik und Fürsorge zugleich.