maschinelle Autotransfusion (MIT)

Maschinelle Autotransfusion (MAT) – Das Verfahren zur Blutrückgewinnung und -wiederaufbereitung während oder nach einer blutreichen Operation.

Die maschinelle Autotransfusion (MAT), auch bekannt als Cell Saver, ist ein Verfahren, das während oder nach einer Operation mit starkem Blutverlust eingesetzt wird. Es ermöglicht die Sammlung von Blut des Patienten aus dem Operationsgebiet, die Aufbereitung und die zeitnahe Wiedertransfusion des eigenen Blutes. Dieses Verfahren ist besonders in der herz-, gefäßchirurgischen und orthopädischen Chirurgie etabliert und findet nach Bestrahlung auch bei Tumoroperationen Anwendung.

Die Indikationen für die maschinelle Autotransfusion liegen vor allem bei Patienten, die Fremdblutprodukte ablehnen oder bei denen ein erhöhtes Risiko für eine Transfusionsreaktion besteht. Die MAT wird auch bei Operationen eingesetzt, bei denen ein Blutverlust von mehr als 500 ml zu erwarten ist oder wenn ein niedriger Hämoglobinwert und/oder ein hohes Blutungsrisiko vorliegen. Zudem kann die MAT bei Patienten mit spezifischen Antikörpern oder seltenen Blutgruppen von Vorteil sein.

Das Verfahren der maschinellen Autotransfusion umfasst mehrere Schritte. Zunächst wird das gesammelte Blut aus dem Operationsgebiet in einem speziellen Behälter gesammelt. Anschließend wird es zentrifugiert, um die Erythrozyten von anderen Bestandteilen des Blutes zu trennen. Nach einem Waschvorgang werden die Erythrozyten zur Autotransfusion bereitgestellt. Dabei erfolgt eine Filtration, um unerwünschte Fremdstoffe wie Zelltrümmer und Entzündungsfaktoren zu entfernen. Die gewonnenen Erythrozyten, oder je nach Methode auch Vollblut, sind nach der Aufbereitung nahezu frei von unerwünschten Substanzen und weisen geringere Nebenwirkungen auf.

Vor der Anwendung der maschinellen Autotransfusion muss der Patient grundsätzlich aufgeklärt werden und sein schriftliches Einverständnis geben. Dies dient der Verringerung von Fremdbluttransfusionen und der Steigerung der Patientensicherheit. Das Verfahren wird in der Regel durch den behandelnden Anästhesisten durchgeführt, der für die ordnungsgemäße Anwendung verantwortlich ist.

Die maschinelle Autotransfusion bietet verschiedene Vorteile. Dazu gehören die Reduktion des Fremdblutverbrauchs, die Vermeidung potenzieller Transfusionsrisiken, die Sicherstellung einer hohen Blutqualität, die hohe Sicherheit des Blutproduktes, die schnelle Verfügbarkeit, die Vermeidung von lagerungsbedingten Schäden an den Erythrozyten sowie die Vermeidung von Fehltransfusionen und der Übertragung von Viren und Bakterien. Zudem ermöglicht die MAT auch Operationen bei Patienten mit komplexen Blutgruppen oder Antikörpern.

Die maschinelle Autotransfusion ist eine effektive Methode, um den Fremdblutbedarf zu reduzieren. Oft ist die maschinelle Autotransfusion die einzige Option, um komplexe Operationen durchführen zu können, insbesondere bei Patienten mit komplexen Antikörpern, seltenen Blutgruppen oder religiösen Gründen, die Fremdblutprodukte ablehnen.

Es gibt jedoch auch Kontraindikationen für die Anwendung der maschinellen Autotransfusion. Sie sollte nicht bei Operationen an keimbelastetem oder malignem neoplastischem Gewebe eingesetzt werden. Eine bakterielle Kontamination des Wund- oder OP-Gebiets, Verunreinigung mit Kot oder Eiter sowie Tumorchirurgie (bedingt) stellen weitere Kontraindikationen dar. Akute systemische Infektionen wie Sepsis, der zeitgleiche Einsatz von desinfizierenden Spüllösungen im OP-Gebiet oder die Aspiration von amniotischer Flüssigkeit oder Magensaft (aufgrund proteolytischer Enzyme, die zu Störungen der Blutgerinnung führen könnten) sind ebenfalls Kontraindikationen. Ebenso sollte die Aspiration von Antibiotika vermieden werden, die nicht für den intravenösen Gebrauch zugelassen sind, da dies zu ernsthaften Reaktionen wie Hypotonie und Schock führen kann.

Es gibt verschiedene Systeme für die maschinelle Autotransfusion, darunter die Latham-Glocke, das Dynamic Disk System und das Elutriatorprinzip (Continuous Autotransfusion System, C.A.T.S.). Bei bestimmten Präparaten ist kein AB0-Bedside-Test erforderlich, wenn sie unmittelbar am Patienten verbleiben und zwischen Entnahme und Rückgabe weder ein räumlicher noch ein personeller Wechsel stattgefunden hat.

Die Rückgabe des gesammelten Blutes muss aufgrund möglichen Keimwachstums innerhalb von sechs Stunden erfolgen, um Infektionsrisiken zu minimieren.

Die Informationen dieses Artikels basieren auf verschiedenen Quellen wie der deutschen Wikipedia-Seite zu maschineller Autotransfusion, dem Buch „Patient Blood Management: die maschinelle Autotransfusion in der Anästhesiologie“ und anderen Fachpublikationen. Es ist wichtig, dass medizinische Verfahren und Entscheidungen in Absprache mit qualifizierten Ärzten getroffen werden, da individuelle Faktoren und spezifische Situationen berücksichtigt werden müssen.

Download maschinelle_autotransfusion.pdf.