Hikikomori

Hikkikomori ist ein japanischer Begriff, der eine soziale Phänomenologie beschreibt, das sich auf junge Menschen bezieht, die sich von der Gesellschaft zurückziehen und in Isolation leben. Der Begriff Hikkikomori kommt aus dem Japanischen und setzt sich aus den Wörtern „hikki“ (sich zurückziehen) und „komoru“ (sich einschließen) zusammen. Hikkikomori ist eine komplexe und schwer zu diagnostizierende Erkrankung, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Betroffenen sowie auf ihre Familien und die Gesellschaft hat.

Hikkikomori ist ein relativ neues Phänomen, das in den 1990er Jahren in Japan auftrat. Laut Schätzungen leben etwa 1% der Bevölkerung in Japan als Hikkikomori, was bedeutet, dass rund eine Million Menschen von dieser Erkrankung betroffen sind. Die meisten Hikkikomori sind junge Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren, die in der Regel nach dem Schulabschluss in die Isolation gehen und sich von der Gesellschaft zurückziehen.

Die Gründe für das Hikkikomori-Phänomen sind komplex und umstritten. Einige Experten glauben, dass der hohe Druck, den die japanische Gesellschaft auf junge Menschen ausübt, um erfolgreich zu sein und hohe Erwartungen zu erfüllen, ein wichtiger Faktor für die Entstehung von Hikkikomori ist. Andere sehen die Ursachen für das Phänomen in der zunehmenden Einsamkeit und Entfremdung in der modernen Gesellschaft sowie in den wirtschaftlichen und politischen Bedingungen.

Hikkikomori-Betroffene zeigen oft Symptome wie Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen und sozialer Phobie. Sie haben Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen und Beziehungen aufrechtzuerhalten, und neigen dazu, ihre Zeit mit Computerspielen, Online-Aktivitäten und anderen solchen Aktivitäten zu verbringen, die sie von der realen Welt isolieren. Viele Hikkikomori sind auch von einem starken Gefühl der Scham und Schuldgefühle geplagt, die sie daran hindern, aus ihrer Isolation herauszukommen.

Die Auswirkungen von Hikkikomori auf die Betroffenen und ihre Familien sind beträchtlich. Hikkikomori können jahrelang in Isolation leben, was zu sozialer Isolation und dem Verlust von Fähigkeiten führen kann, die für das tägliche Leben notwendig sind. Die betroffenen Familien können auch unter erheblichem emotionalen und finanziellen Stress leiden, da sie oft für die Unterstützung ihrer betroffenen Angehörigen verantwortlich sind.

Um das Hikkikomori-Phänomen zu bekämpfen, haben japanische Regierungen und gemeinnützige Organisationen eine Reihe von Programmen und Dienstleistungen entwickelt, um Betroffene zu unterstützen und ihnen zu helfen, in die Gesellschaft zurückzukehren. Dazu gehören Therapieprogramme, Beratung und Unterstützung für die Familien von Hikkikomori sowie die Schaffung von Beschäftigung.

Einige Stichwörter zu der Mindmap zum Thema:

Hikkikomori – Der japanische Begriff für junge Menschen, die sich von der Gesellschaft zurückziehen und in Isolation leben.

Isolation – Die Tendenz von Hikkikomori, sich von der Außenwelt abzuschotten und sich auf Online-Aktivitäten und Computerspiele zu konzentrieren.

Soziale Phobie – Ein Zustand, bei dem Betroffene Schwierigkeiten haben, soziale Kontakte zu knüpfen und in sozialen Situationen zu interagieren.

Depression – Eine psychische Störung, die durch negative Emotionen wie Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verlust von Interesse an alltäglichen Aktivitäten gekennzeichnet ist.

Angstzustände – Ein Gefühl von Unbehagen, Nervosität und Anspannung, das oft ohne offensichtlichen Grund auftritt und zu einem erhöhten Stressniveau führen kann.

Einsamkeit – Das Gefühl, von anderen isoliert und getrennt zu sein, was oft von Hikkikomori erfahren wird.

Scham – Ein Gefühl der Unwürdigkeit und Schuld, das oft mit Hikkikomori einhergeht und sie daran hindert, Hilfe zu suchen oder aus ihrer Isolation herauszukommen.

Therapie – Ein Prozess der Unterstützung und Beratung durch einen qualifizierten Fachmann, um Betroffene dabei zu unterstützen, ihre psychischen und emotionalen Probleme zu bewältigen.

Familie – Die Rolle der Familie ist oft wichtig bei der Unterstützung von Hikkikomori und kann sowohl emotional als auch finanziell belastend sein.

Beschäftigung – Die Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit von Hikkikomori und die Integration in die Gesellschaft sind wichtige Schritte, um ihnen zu helfen, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Agoraphobie – Eine Angststörung, bei der Betroffene Angst haben, in öffentlichen Plätzen oder Situationen zu sein, in denen es schwer ist, zu entkommen.

Selbstmord – Hikkikomori können ein erhöhtes Risiko für Suizidgedanken und -versuche haben.

Online-Sucht – Ein Zustand, bei dem Menschen eine zwanghafte Abhängigkeit von Online-Aktivitäten wie Spielen oder sozialen Medien entwickeln.

Eltern-Kind-Beziehung – Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern kann einen Einfluss darauf haben, ob ein Kind an Hikkikomori erkrankt oder nicht.

Schulverweigerung – Eine Tendenz, die Schule zu vermeiden, kann ein Vorläufer für Hikkikomori sein.

Selbstwertgefühl – Ein Mangel an Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen kann zu Hikkikomori führen.

Stigmatisierung – Hikkikomori werden oft stigmatisiert und als faul oder feige bezeichnet.

Wohnsituation – Hikkikomori leben oft bei ihren Eltern und sind finanziell von ihnen abhängig.

Identitätskrise – Ein Zustand der Verwirrung oder Unsicherheit in Bezug auf die eigene Identität kann zu Hikkikomori führen.

Technologie – Die Rolle der Technologie, insbesondere von Computern und Videospielen, bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Hikkikomori ist ein wichtiger Forschungsbereich.

Reintegrationsprogramme – Programme, die darauf abzielen, Hikkikomori wieder in die Gesellschaft zu integrieren, sind ein wichtiger Teil der Behandlung und Unterstützung von Betroffenen.

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